Gott allezeit für alles danken – Epheser 5,20

von Daniel Yahav

Die letzten zwei Jahre sind für uns alle eine Zeit der Prüfung gewesen. Nun, da wir hoffentlich das Ende dieser Zeit vor uns haben, wollen wir zurückblicken und Gott für Seine Treue und Seine Gnade über uns auch in diesen herausfordernden Tagen danken. Diese Zeit, die wir durchgemacht haben, hat die Fundamente unseres Glaubenshauses geprüft. Worauf ist unser Haus gebaut, und wie gehen wir mit den Prüfungen und schweren Zeiten um, die uns widerfahren, in dem Wissen, dass in Zukunft wahrscheinlich noch mehr Prüfungen kommen werden?

Wir erleben bereits den Krieg in der Ukraine, und es ist unmöglich zu sagen, wie sich die Dinge entwickeln werden. Aber unsere Lösung für all diese Probleme und Schwierigkeiten, seien es Krankheit, Krieg, Naturkatastrophen oder andere Krisen welcher Art auch immer – die Lösung und die Art und Weise unseres Überwindens hängt davon ab, welche Beziehung wir zum Herrn haben.

Im Brief an die Epheser steht in Kapitel 5,19-20 geschrieben: “Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.”

Wir wissen, dass es zu der Zeit, als diese Briefe geschrieben wurden, im römischen Reich Verfolgungen gab und die Gläubigen sehr viele Herausforderungen zu bestehen hatten. Der Kaiser wurde als Gott verehrt, und Gläubige, die sich weigerten, vor ihm niederzufallen, wurden erbarmungslos getötet. Die gesamte Gesellschaft um sie herum betete Götzen in den Tempeln an, und wenn Gläubige sich weigerten, an diesem Götzendienst teilzunehmen, fielen sie sofort auf. Man sonderte sie als andersartig aus, und sie wurden zur Zielscheibe der Mächte der Finsternis. Und doch sagt der Heilige Geist durch Paulus zu ihnen: Dankt allezeit für alles. So einfach. Allezeit bedeutet, auch wenn Krieg und Verfolgung herrscht, in Zeiten von Krankheit oder Pandemie, ob es schwer oder leicht für mich ist, ob ich verstehe, was um mich herum passiert oder ob ich es nicht verstehe, allezeit soll ich danksagen. Und unsere Gespräche sollen aus Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern bestehen und nicht aus Klagen und Murren.

Vielleicht denkst du jetzt: Warum soll ich für alles danken? Es ist so schwer, und ich fühle mich nicht gut dabei!

Die Antwort darauf findet sich in 1.Thessalonicher 5,16-18. Dort steht sogar eine noch größere Herausforderung: “Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.”

Ich soll mich allezeit freuen? Saulus, wovon redest du! Wie kann ich mich allezeit freuen?

Aber Saulus hat das nicht nur gesagt, er hat es auch gelebt. Als er und Silas in Philippi in das dunkle Gefängnis geworfen wurden, nachdem man sie mit Stöcken geschlagen hatte, saßen sie dort, die Füße im Block, und priesen Gott! Keine Klagen, kein Zorn über das, was man ihnen angetan hatte. Sie priesen Gott aus ganzem Herzen.

In Jakobus 1,2-4 steht für uns geschrieben: “Meine lieben Brüder, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallt, und wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt. Die Geduld aber soll ihr Werk tun bis ans Ende, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und kein Mangel an euch sei.”

Gott ermutigt uns durch Jakobus, dass wir uns über Prüfungen sogar freuen sollen, weil wir wissen, dass sie tief in unserem Herzen wirken, um uns ganz und unversehrt vor Gott werden zu lassen.

Und das Schöne ist, gerade als sie Gott von ganzem Herzen lobten und dankten, sandte Gott ihnen Seine Hilfe und befreite sie aus ihren Ketten.

Bleibt beharrlich im Gebet und zeigt so, dass wir eine Beziehung zu Gott haben. Unsere Bitte um Hilfe sollte nach oben, an Gott gerichtet sein. Wir setzen unser Vertrauen nicht in unsere Regierung oder in andere Menschen oder überhaupt in irgendetwas in dieser Welt. Unser Vertrauen und die Hilfe für alle Schwierigkeiten und Probleme, denen wir in Zukunft begegnen mögen, sollte im Herrn gegründet sein, in unserer Beziehung zu Ihm. Unsere Hoffnung sollte nach oben gerichtet sein, auf unseren liebenden Vater.

Lasst uns Gott danken für alles, denn das ist der Wille Gottes für uns in Christus Jesus.

Gott wollte auch, dass wir durch diesen Sturm gehen, der in den letzten zwei Jahren über uns hinweggefegt ist. Menschen und Gemeinden sind gefallen, denn alles, was auf Sand gebaut ist, muss fallen (Matthäus 7,24-27). Der Fels, auf dem wir das Haus unseres Glaubens bauen wollen, ist Jesus. Der Sand symbolisiert die Menschen und alles, was diese Welt zu bieten hat.

Ich sehe euch vor mir sitzen, und ich sehe viele Köpfe. Jeder Kopf ist wie ein Sandkorn. Als Gott Abraham sagte, dass er viele Nachkommen haben würde, sagte Er ihm, seine Nachkommen würden so zahlreich sein wie der Sand am Ufer des Meeres. Als Gott den Menschen machen wollte, nahm Er Erde und erschuf Adam. So, wie das Bauen des Hauses auf Felsen dafür steht, dass wir das Haus unseres Glaubens auf Jeshua und Sein Wort aufbauen, steht das Bauen des Hauses auf Sand dafür, dass wir unser Leben auf Menschen und ihre Meinungen aufbauen.

Sand wandert immerfort von einem Ort zum anderen, und so ist es auch mit den Ansichten der Menschen. Politiker haben ständig die öffentliche Meinung im Blick, um ihre Popularität einschätzen zu können. Wir wissen nur zu gut, wie unbeständig alles in dieser Welt ist. Die moralischen Standards ändern sich rasend schnell. Aber Gott ändert sich nie.

Wir haben eine Zeit der Prüfung überstanden, die aufzeigen sollte, wie fest wir in Zeiten von Druck und Schwierigkeiten stehen. Steht das Haus unseres Glaubens fest? Jetzt ist eine gute Zeit, um zu überprüfen, wie wir in dieser Zeit reagiert haben. Es ist wichtig, dass wir Folgendes verstehen und verinnerlichen: Wenn Gott diese zwei Jahre der Krise in unserem Leben zugelassen hat, dann war dies Gottes Wille für uns in Christus Jesus. Wenn sich Risse in dem Haus unseres Glaubens gezeigt haben, ist jetzt die Zeit, unser geistliches Haus zu stärken, damit es die nächsten Prüfungen durch Krieg oder Verfolgung, Naturkatastrophen oder Heimatlosigkeit und Flucht besteht. Wenn unser Glaube auf den Felsen gegründet und erbaut ist, auf Jesus, können wir ununterbrochen zur Quelle unserer Erlösung aufschauen und jede Prüfung triumphierend bestehen.

Warum sollen wir danksagen für alles?

Weil das der gute Wille Gottes für uns ist. Es ist Sein guter Wille, denn in Römer 8,28 steht geschrieben: “Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach Seinem Ratschluss berufen sind.” Glauben wir das wirklich?

Erinnern wir uns an diese Worte auch dann, wenn wir Schwierigkeiten durchmachen müssen?

Es sind die schwierigen Situationen, in denen unser Glaube auf die Probe gestellt wird.

In Philipper 4,4-5 steht geschrieben: “Freut euch im Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freut euch! Eure Milde soll allen Menschen bekannt werden; der Herr ist nahe.” Milde ist das Gegenteil von Klage, Zorn und Groll, und es ist uns unmöglich, uns zu freuen und Gott aufrichtig zu danken außer durch den Heiligen Geist. Darum müssen wir um den Heiligen Geist bitten und mit Ihm erfüllt sein, wie es in Epheser 5,18 geschrieben steht: “Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen.”

In Philipper 4,5 lesen wir außerdem: “Der Herr ist nahe.” Der Herr ist uns nahe, wenn wir eine persönliche Beziehung zu Ihm haben. Wenn wir dem Heiligen Geist erlauben, unser Leben zu regieren – das beinhaltet unsere Handlungen, unsere Worte, unsere Gedanken, unsere Entscheidungen, einfach alles – dann werden wir für alle um uns herum wahrnehmbar die Sanftmut des Herrn widerspiegeln. Wir können uns selbst prüfen und uns fragen: Was für ein Zeugnis sind wir für die Menschen um uns? Spüren sie den Frieden des Herrn und Seine Freude in unserem Leben auch in schweren Zeiten? Fühlen sich Menschen wohl in unserer Nähe oder sind wir voller Zorn und Groll?

Der Herr wird auch bald wiederkommen und uns zu sich holen. Wir haben guten Grund zur Hoffnung. Unser Leben ist kurz, und indem wir unseren Herrn vom Himmel her erwarten, verlagert sich unser Fokus vom Leben im Hier und Jetzt zu dem, was uns in der Ewigkeit erwartet. Deswegen schreibt Paulus an die Kolosser (Kapitel 3,1-4): “Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott. Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit.”

Wenn wir dem Heiligen Geist erlauben, unser Haupt zum Himmel zu erheben, werden wir allezeit Friede, Freude und Dankbarkeit in unserem Leben erfahren. Möge Gott jedem von uns helfen, diese Haltung täglich in die Tat umzusetzen.