Wie können wir erfolgreich durch diese Welt gehen?

von Daniel Yahav

Bist du schon einmal in der Situation gewesen, dass du dich gefragt hast: Was ist der Wille Gottes für mein Leben? Welche Aufgabe soll ich erfüllen?

Ich möchte, dass wir uns die Weisung ansehen, die wir von unserem Vater im Himmel empfangen haben. Eine Weisung, die so wichtig ist in diesen Tagen angesichts einer Zukunft, die immer schwieriger wird. Wir sehen all den Aufruhr in der Welt, alles in unserem Leben verändert sich, die ganze Routine unseres Lebens hat sich durch Corona und die Einschränkungen verändert. Es herrscht große Unsicherheit, was mit unserem Einkommen sein wird, wie wir uns in den Gemeinden versammeln, in den Familien und mit Freunden treffen und die Feiertage begehen können – so vieles, das uns vertraut war, ändert sich rasend schnell, und es scheint kein Ende in Sicht.

Situationen wie diese bringen uns dazu, unsere Augen zum Himmel zu erheben und auf den Herrn zu sehen. Das ist gut so, und es ist genau das, was wir tun sollten. Tatsächlich ist das eine der Absichten Gottes mit dieser Zeit – uns aufzuwecken, damit wir zum Himmel aufsehen und unsere Prioritäten richtig setzen. Da wir jetzt das Laubhüttenfest feiern, das uns jedes Jahr aufs Neue an Gottes Versorgung und Fürsorge für Sein Volk in der Wüste erinnert, lasst uns zu dieser Geschichte zurückgehen, denn wir können so viel aus ihr lernen. Die Geschichte vom Auszug des Volkes Israel aus Ägypten ist ein Bild für unsere eigene Lebensreise.

In Römer 6 lesen wir, dass jeder, der sündigt, ein Sklave der Sünde ist. Das Volk Israel war ein Sklave Ägyptens, und wir waren Sklaven der Sünde, bevor wir Buße taten und Gott unser Leben gaben. Nach dem Auszug lesen wir: „Und alle sind auf Mose getauft worden durch die Wolke und durch das Meer“ (1.Korinther 10,2). Auch wir sind im Wasser und im Geist getauft (Es gibt auch eine Taufe im Feuer, aber das ist ein anderes Thema). Wir haben hier also den Vergleich zwischen der Geschichte des Auszugs und unserem eigenen Leben.

Wir gehen jetzt zu Hebräer 3 und 4, wo unser Leben erneut mit ihrem Leben verglichen wird und wo wir davor gewarnt werden, so wie sie das Ziel zu verfehlen. Sie hatten genug Glauben, um Ägypten zu verlassen, aber sie hatten nicht genug Glauben, um in das Land Kanaan einzuziehen. Auch das lässt sich auf uns übertragen. Wir haben den Glauben, um Jeshua anzunehmen und zu Gott zu sagen: „Ich gebe Dir mein Leben, ich folge Dir nach“, und wir beginnen diese neue Lebensreise – aber haben wir genug Glauben, um den ganzen Weg weiterzugehen, bis wir das Ziel der Reise erreicht haben? Haben wir den Glauben, um richtig anzufangen und dann auch durchzuhalten, bis wir die Reise siegreich beenden? Das ist die Herausforderung und der Ruf, der an jeden von uns ergeht, das Ziel nicht zu verfehlen, sondern in unsere ewige Ruhe im himmlischen Jerusalem einzugehen.

Das Volk Israel hatte einen großen Vorteil, als sie durch die Wüste zogen: Eine gewaltige Säule aus Rauch und Feuer zog vor ihnen her. Sie leitete sie nicht nur, sondern bedeckte sie auch. Es heißt in den Psalmen, dass Gott sie mit einer Wolke bedeckte, die sie vor der brennenden Sonne schützte und ihnen Schatten in der Hitze der Wüste bot. Gott sorgte für Sein Volk. „Er breitete eine Wolke aus, sie zu decken, und ein Feuer, des Nachts zu leuchten“ (Psalm 105,39).

Diese Wolke wies ihnen den Weg bei Tag und erleuchtete ihren Pfad in der Dunkelheit, damit sie sowohl am Tag als auch bei Nacht wandern konnten. Was ist die Parallele in unserem Leben? Im Brief an die Hebräer, der so viel über das spricht, was dort in der Wüste geschah, finden wir den Gedanken der Wolkensäule in Kapitel 12, wo von einer großen Wolke von Zeugen die Rede ist, die uns umgibt. Der Zusammenhang ist, dass wir unseren Lauf mit Geduld und Ausdauer laufen sollen, genau wie sie der Wolke folgen mussten, bis sie schließlich das Land Kanaan erreichten. Die Wolke der Zeugen bezieht sich auf die Lebensgeschichte all der Glaubenshelden, die in Kapitel 11 genannt werden. Ihre vollständigen Geschichten finden sich im Wort Gottes. Wenn wir also dem Vorbild dieser Zeugen und insbesondere dem Vorbild unseres Lehrers Jeshua folgen wollen, müssen wir uns dem geschriebenen Wort Gottes zuwenden.

Dann ist da noch die Feuersäule bei Nacht. Wenn die Wolkensäule ein Bild für das geschriebene Wort Gottes ist, dann ist die Feuersäule ein Bild für den Heiligen Geist. In Kapitel 2 der Apostelgeschichte lesen wir, dass der Heilige Geist in Zungen von Feuer auf die 120 Jünger herabkam: „Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen“ (Apostelgeschichte 2,1-4).

Wir haben hier also die Wolkensäule und die Feuersäule – das geschriebene Wort Gottes und den Heiligen Geist. Beide sind untrennbar miteinander verbunden. So wie die Wolkensäule und die Feuersäule dieselbe Säule waren – eine Wolke am Tag und Feuer bei Nacht – so sind das Wort Gottes und der Heilige Geist miteinander verbunden und untrennbar. Das wird im 2. Timotheusbrief bestätigt: „Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt“ (2.Timotheus 3,16-17).

Und genau so, wie die Wolken- und Feuersäule das Volk Israel auf ihrer Wanderung in das Land Kanaan führte, leiten uns das Wort Gottes und der Heilige Geist gemeinsam auf unserer Lebensreise durch die Wüste dieser Welt. Die Wolkensäule leitete sie am Tage, solange es hell war und sie den Weg sehen konnten und dennoch Orientierung brauchten, damit sie wussten, welchen Weg sie gehen sollten. Die Feuersäule leitete sie bei Nacht, wenn es so dunkel ist, dass man ohne eine Fackel nicht einmal den nächsten Schritt erkennen kann. Das geschriebene Wort Gottes gibt uns also die allgemeine Richtung vor und bietet uns viel Orientierungshilfe in vielen Fragen des Lebens, aber wenn wir an einen dunklen Ort kommen und uns fragen, welches der richtige Weg ist, und ganz konkret die Führung des Herrn brauchen, dann ist es der Heilige Geist, der uns führt. Da der Heilige Geist der Autor der gesamten Heiligen Schrift ist, kann auch nur Er das geschriebene Wort Gottes für uns zum Leuchten bringen und uns helfen zu verstehen, wie wir es in jeder Situation richtig anwenden können. „Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Auslegung ist. Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet“ (2.Petrus 1,20-21). Leider kursieren heute sehr viele Irrlehren und falsche Auslegungen in der Welt und bringen viele in Verwirrung. Sie sind die Frucht eigenmächtiger Auslegung und nicht vom Heiligen Geist Gottes.

Auch in Johannes 14 sehen wir die Beziehung zwischen dem Wort Gottes und dem Heiligen Geist: „Aber der Tröster, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Johannes 14,26). Hier sehen wir erneut, wie das geschriebene Wort Gottes und der Heilige Geist zusammenwirken. Es ist der Heilige Geist, der das Wort Gottes beleuchtet und es uns erklärt. Manchmal scheint es sehr viel und schwer verständlich zu sein, und wir wissen nicht, wie wir es richtig auf unser Leben anwenden sollen, aber der Heilige Geist bringt Licht, öffnet uns das Verständnis und lehrt uns, was wir wie umsetzen sollen. Er wird uns Schritt für Schritt leiten, unseren Pfad erleuchten und unseren Weg erhellen und uns die Bibelverse in den Sinn rufen, die genau für unsere Situation wichtig sind. Er ermutigt uns, warnt uns, korrigiert uns und weist uns zurecht. „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege“ (Psalm 119,105).

Wenn wir ein sanftes und demütiges Herz haben und einen willigen Geist, um zu hören, werden wir Seine Führung und Weisung für unser Leben empfangen. Wir sehen also, wie wichtig es ist, dass wir das geschriebene Wort Gottes lesen und kennen und dazu auch den Heiligen Geist bitten, unser Lehrer zu sein. Diese beiden werden zusammenwirken und uns sicher auf den Pfaden unseres Lebens leiten und uns in das Verheißene Land im Himmel bringen. Sie werden uns davor bewahren, durch den Betrug dieser Welt oder durch jeden Wind einer Lehre in die Irre geführt zu werden, wie „geistlich“ diese auch immer scheinen mögen, die uns doch nur täuschen und von dem schmalen Weg abbringen sollen, der ins ewige Leben führt.