Wie können wir das Reich Gottes in unserem Leben einnehmen
von Daniel Yahav
Bei dieser Frage könnte der eine oder andere die Stirn runzeln, denn man sollte richtigerweise denken, dass niemand das Reich Gottes erobern kann! Aber vertiefen wir uns einmal gemeinsam in Gottes Wort und finden es heraus.
Im Neuen Testament wird unser Lebensweg als Jeschuas Nachfolger mit dem Auszug des Volkes Israel aus Ägypten verglichen. Diesen Vergleich sollten wir im Sinn behalten.
Die Israeliten waren die Sklaven der Ägypter. Jeschua sagte, dass jeder, der in Sünde lebt, Sklave der Sünde ist (Joh. 8,34). Die Israeliten wurden durch das Blut des Passahlammes vor dem Engel des Todes bewahrt. Wir werden durch unser Passahlamm – Jeschua – vor dem ewigen Tod errettet (1. Kor. 5,7). Sie wurden im Wasser auf Mose getauft, als sie durch das Meer gingen, und sie folgten der Wolke, die sie Tag und Nacht leitete (1. Kor. 10,1-2). Wir sind im Wasser getauft und sollen bei jedem Schritt der Führung des Heiligen Geistes folgen. Sie wanderten 40 Jahre durch die Wüste, und wir wandern unsere ganze Lebensreise durch die geistliche Wüste dieser Welt. Ihr Ziel war es, das verheißene Land zu erreichen, und wir gehen auf das himmlische Jerusalem zu, den Berg Zion, den Gott all denen verheißen hat, die glauben (Hebräer 12,22). Bevor das Volk Israel das verheißene Land Kanaan erreichte, musste es den Jordan durchqueren, und zwar nahe seiner Einmündung in das Tote Meer, am tiefsten Ort der Erde. Ebenso ruhen alle Heiligen aller Zeiten im Tod, bis sie in die Ewigkeit beim Herrn eingehen (Philipper 1,23). Das Neue Testament ist voller Hinweise auf das, was das Volk Israel erfahren hat, und dies wurde für uns geschrieben, damit wir daraus lernen. Daher wollen wir uns nun einer weiteren wichtigen Lektion zuwenden, die für uns heute gedacht ist.
Etwa zwei Jahre nach seinem Auszug aus Ägypten erreichte das Volk Israel die Grenzen des verheißenen Landes. Dort schenkte Gott ihnen die Gelegenheit, in das Land einzuziehen, es einzunehmen und zur Ruhe zu kommen. Doch sie wollten zuerst Kundschafter aussenden, die das Land erkunden sollten (5.Mose 1,22). Gott stimmte zu und wies Mose an, die Kundschafter auszusenden (4.Mose 13,1-2). Als die zwölf Kundschafter von ihrem Auftrag zurückkehrten, berichteten sie dem Volk, dass das Land sehr fruchtbar ist und dass Milch und Honig darin fließt. Doch zehn der Kundschafter fügten hinzu, dass die Städte sehr groß und bis an den Himmel befestigt sind und dass sie dort Riesen gesehen hatten, so groß, dass sie in ihren Augen wie Heuschrecken erschienen (5. Mose 1,28; 4.Mose 13,26-33). Diese zehn Kundschafter ließen das ganze Volk verzagt werden. Alle weinten und murrten und wollten sogar nach Ägypten zurückkehren. Nur Josua und Kaleb blieben fest im Glauben und riefen: „Lasst uns hinaufziehen und das Land einnehmen, denn wir können sie überwältigen“ (4.Mose 13,30). Die Bibel sagt uns, dass durch den Unglauben des Volkes das Gericht Gottes kam. Alle Erwachsenen, die aus Ägypten gekommen waren, mussten in den folgenden 38 Jahren der Wanderung durch die Wüste sterben, und nur Josua und Kaleb sowie die Kinder, die jünger als 20 Jahre alt waren, durften das verheißene Land betreten.
Was können wir heute daraus lernen? Jeschua sagte, dass in diesem gegenwärtigen Zeitalter das Reich
Gottes in uns ist (Lukas 17,20-21). Es ist ein Königreich des Friedens. Die Frucht des Reiches Gottes ist Liebe, Freude und Frieden im Heiligen Geist. Jeschua fordert uns auf, zu Ihm zu kommen und in Ihm Ruhe zu finden (Matthäus 11,28-30). Doch so, wie die Israeliten Glauben haben mussten, damit sie in das verheißene Land kommen konnten, so brauchen wir Glauben, um zu unserer Ruhe zu kommen, die Gott uns verheißen hat (Hebräer 4,11). So wie sie sich den Riesen stellen mussten, so müssen auch wir gegen Riesen aufstehen und sie überwinden, die uns unsere Liebe, unseren Frieden und unsere Freude rauben wollen, die Gott in Seinem Land der Verheißung für uns bereithält.
Wir wollen uns einige dieser Riesen ansehen, denen wir auf unserer Reise durch die Wüste dieses Lebens möglicherweise begegnen und die wir überwinden müssen. Zum Beispiel den Riesen der Furcht. Furcht vor Krankheit, vor Krieg oder davor, die Arbeit zu verlieren, Furcht vor Menschen oder Furcht vor den verschiedensten, möglicherweise bedrohlichen Lebensumständen.
Paulus schrieb an Timotheus, dass Gott uns nicht einen Geist der Furcht gegeben hat. Furcht ist das genaue Gegenteil von Glauben. Solange Petrus seinen Blick auf Jeschua gerichtet hielt, konnte er auf dem Wasser gehen. Im selben Moment, als er auf den Wind und die Wellen achtete, bekam er Angst, verlor seinen Glauben und begann zu sinken. Wenn wir unseren Glauben bewahren wollen, müssen wir unseren Blick auf Ihn gerichtet halten und uns vergegenwärtigen, dass Er sogar alle Haare auf unserem Haupt gezählt hat.
Sorgen sind ein weiterer Riese. So hat Jeschua uns zum Beispiel geboten, dass wir uns nicht um unser Leben sorgen sollen. Er hat verheißen, dass Er für uns sorgen wird, wenn wir zuerst nach Seinem Reich und nach Seiner Gerechtigkeit trachten (Matthäus 6,31-34). Natürlich sollen wir fleißig und verantwortungsbewusst sein und arbeiten, um unsere Familie versorgen zu können, aber dabei soll Gott immer den ersten Platz haben. Fragt Ihn, was Sein Plan für euer Leben ist. Wie und an welchem Platz will Er unser Leben gebrauchen? Wo will Er, dass wir leben und arbeiten? Und vergesst nicht, Gott den ersten Teil eures Einkommens zu geben, welches Ihm gehört, damit wir nicht zu denen zählen, die Ihn bestehlen. Alles in allem, lasst uns gute Verwalter aller unserer Einkünfte sein, mit denen Er uns gesegnet hat. Wenn wir Gottes Kinder sind, die Ihm gehören, dann gehört Ihm auch all unser Besitz. Wenn wir unser Leben auf diese Weise führen, dann brauchen wir uns nicht zu sorgen, dann sind wir keine Sklaven von Geld oder Besitz und sind frei von Geldliebe oder Vertrauen darauf.
Wir sehen, dass Furcht, Sorge und Unglaube Riesen sind, die sich auf unserem Weg vor uns erheben können und uns daran hindern wollen, in das verheißene Land der Liebe, des Friedens, der Freude und des Segens einzutreten, das Gott bereitet hat, damit Seine Kinder sich daran erfreuen sollen, wenn wir in die Ruhe Seines Reiches eingehen, die schon heute für uns erreichbar ist.
Andere Riesen, die Hindernisse auf unserem Weg sind, stammen aus unserer alten Natur. Unser Stolz, unsere Selbstsucht, unser Neid und viele andere hässliche Bereiche der Sünde. Diese alle werden vom Feind unserer Seelen, dem Teufel, benutzt, um Gottes Segnungen aus unserem Leben zu stehlen und zu zerstören (Johannes 10,10).
Wenn ich zum Beispiel als Ehemann egoistisch, stur oder stolz bin und nicht bereit bin, meine Sünden zu bekennen, oder wenn es mir schwer fällt, Korrektur anzunehmen, und wenn ich nicht bereit bin, mich von Gottes Wort in Sein Bild verwandeln zu lassen, so wird dies unaufhörlich zu Spannungen in den Beziehungen zu allen Menschen in meinem Umfeld führen. Das Ergebnis sind Jahre voller unnötigem Druck und Spannungen zu Hause statt Friede, Liebe und Harmonie, wie Gott sie für unsere Familien und unsere Ehen vorgesehen hat.
Oder wenn ich als Ehefrau widerspenstig, selbstsüchtig, rebellisch und nicht bereit bin, mich meinem Mann unterzuordnen, oder wenn wir uns als Kinder weigern, unseren Eltern zu gehorchen und auf den Wegen dieser Welt gehen, dann werden alle diese Sünden wie Riesen in unserem Leben sein und uns davon abhalten, in die Ruhe zu kommen, die Gott für uns, Seine Kinder, bereithält, und somit haben wir uns durch unsere eigene Wahl und durch unseren Mangel an Glauben dafür entschieden, dass wir weiter in der Wüste umherwandern und leiden.
Wie können wir diese Riesen besiegen?
Unsere alte sündige Natur überwinden wir, indem wir sie ans Kreuz schlagen. Der Herr sagt, dass jeder, der Ihm nachfolgen will, sein Kreuz auf sich nehmen und durch die enge Pforte gehen muss, die zum Leben führt (Lukas 9,23). Wir tun dies, indem wir unsere alte Natur verleugnen, ihre Gelüste und ihre schlechten Angewohnheiten, und ihnen täglich absterben. Dies wird uns immer leichter fallen, je mehr wir uns darin üben.
Die Riesen der Furcht, Sorge und Depression, Angriffe auf unsere Familie und eine Vielzahl anderer geistlicher Attacken gegen uns überwinden wir, indem wir uns zuallererst Gott in Demut und Buße unterwerfen (indem wir die Frucht der Buße hervorbringen, das heißt, die notwendigen Veränderungen in unserem Leben), und erst dann können wir dem Teufel widerstehen, sodass er von uns fliehen wird (Jakobus 4,7).
Möge Gott uns allen helfen, dass wir willig sind, gegen unsere alte Natur zu kämpfen und stark im Glauben den Riesen in unserem Leben zu widerstehen, die uns daran hindern wollen, in die Ruhe des Reiches Gottes einzugehen, die Er schon in diesem Leben für Seine Kinder bereithält! Wie Jeschua sagte: „Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch“. Mögen wir lernen, alle Riesen zu überwinden, die sich gegen uns erheben – durch einen lebendigen Glauben an Jeschua, unseren Herrn.