Das Haus Gottes zu bauen - Teil 2

von Daniel Yahav

Im ersten Teil dieses Themas behandelten wir den Bau der Stiftshütte, des Wohnortes Gottes, bei dem das ganze Volk zur Mitwirkung aufgerufen war. In diesem teil wollen wir die verschiedenen Gegenstände der Stiftshütte und ihre Funktionen betrachten und sie mit unserer Funktion als Teil von Gottes geistlichem Tempel vergleichen. In Hebräer 10,1 steht geschrieben: „Denn das Gesetz hat nur einen Schatten von den zukünftigen Gütern ...“ Daher können wir aus dem „Schatten“, dem Physischen, wert- volle Lektionen über das Geistliche lernen.

Der äußere Vorhof

Der Altar: Auf dem Altar wurden Gott die Opfer dargebracht. Wenn wir in die Gegen-wart Gottes eintreten, werden wir aufgefordert, uns selbst zu sterben und für Gott zu leben. Römer 12,1 sagt: „Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.“ Wir werden aufgefordert, Gott unser Leben als lebendiges Opfer darzubringen. Stellt Euch selbst die Frage: Trachte ich danach, Gott in jedem Teil meines Lebens zu verherrlichen, in der Familie, als Nachbar, als Schüler, an meinem Arbeitsplatz, in der Gesellschaft? Trachte ich mit den mir verliehenen Gaben danach, den Herrn und nicht mein eigenes Ich zu verherrlichen?

Das Bronzebecken: Es diente den Priestern zur Waschung ihrer Hände und Füße, bevor sie in die Gegenwart Gottes eintraten. Jeschua lehrte uns, dass wir unsere Füße regelmäßig reinwaschen sollen, und zwar von der Sünde, die unsere Füße während unseres irdischen Wandels beschmutzt. Wir müssen regelmäßig kommen und uns im Wasserbad des Wortes reinigen lassen (Eph. 5,25-26), unseren Sinn erneuern und für unsere Sünden Buße tun. Es ist das ganze Wort Gottes, wenn es im Glauben empfangen und täglich angewandt wird, das in uns wirkt und unser Herz , unseren Sinn, unsere Gedanken und unsere Taten reinigt und uns mehr und mehr in das Bild unseres Herrn verwandelt, sodass wir immer tiefer in Seine Gegenwart gelangen.

Das Heilige

Der Tisch für die Schaubrote: Die Schaubrote stehen für das Brot des Lebens. Jeschua ist das Brot, das vom Himmel kam, um unter uns zu wohnen (Joh. 6, 35). Er ist das Brot, das nicht nur physisches, sondern ewiges Leben gibt, Er ist das lebendige Wort Gottes. Aber Gott hat den geistlichen Leitern die Verantwortung übertragen, der ihrer Fürsorge anvertrauten Herde das Brot des Wortes Gottes als Nahrung zuzuteilen. Das betrifft sowohl Pastoren, Älteste und Lehrer als auch die Väter, die ihre Familien das Wort Gottes lehren sollen. „Bemühe dich darum, dich vor Gott zu erweisen als einen rechtschaffenen und untadeligen Arbeiter, der das Wort der Wahrheit recht austeilt.“ (2. Tim. 2,15) „Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr über seine Leute gesetzt hat, damit er ihnen zur rechten Zeit zu essen gebe?“ (Matth. 24,45). Es ist interessant, dass im Hebräischen das Brot auf dem

Tisch in der Stiftshütte wörtlich „das Brot des Angesichts “ - Lechem Hapanim - genannt wird. Jeschua sagte zu Philippus, dass jeder, der Ihn sieht, den Vater sieht (Joh.14,9). Jeschua ist das Angesicht Gottes, des Vaters.

Die Menorah: Das Licht auf der Menorah sollte beständig brennen und den Tempel erleuchten. Jeschua sagte: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh. 8,12). Er sagte uns auch, dass wir das Licht der Welt sein sollen, indem wir das Licht Seines Lebens durch uns scheinen lassen. Das Licht soll auf den Leuchter gesetzt werden, damit die ganze Welt es sehen kann. „So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Matth. 5,16). Es ist unsere Verantwortung, dass Sein Licht durch uns scheint. Dafür müssen wir uns beständig mit dem Öl des Heiligen Geistes erfüllen lassen (Eph. 5,18b).

Der Räucheraltar: Auf dem goldenen Altar brachte der Priester das Räucherwerk dar, das Gott heilig war. In Offenbarung 5,8 sehen wir, dass unsere Gebete wie der Rauch des Räucherwerks aufsteigen: „Und als es das Buch nahm, da fielen die vier Gestalten und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und ein jeder hatte eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, das sind die Gebete der Heiligen.“ Ebenso steht geschrieben: „Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt“ (Röm. 8,34). Jeschua, der Hohepriester unseres Bekenntnisses, bringt im Himmel das Rauchopfer der Fürbitte für uns dar. Und wie wir bereits sahen, können auch wir Gott das Rauchopfer unserer Gebete und Fürbitten darbringen.

Der Vorhang: Im selben Augenblick, in dem Jeschua seinen Geist aufgab und am Kreuz für unsere Sünden starb, wurde der Vorhang im Tempel in zwei Teile zerrissen und öffnete so für uns den direkten Zutritt in die Gegenwart des allmächtigen Gottes. Die Macht des Todes durch die Sünde war zerbrochen und schenkte uns Menschen die Möglichkeit, dass wir wieder eine tiefe und enge Beziehung zu Gott, unserem Schöpfer, haben können, so, wie sie vor dem Sündenfall im Garten Eden war. Jeschua öffnete uns den Weg, dass wir Vergebung unserer Sünde und ewiges Leben im Reich Gottes empfangen können.

Das Allerheiligste

Dies war der heiligste Ort – das Allerheiligste, wo die Gegenwart Gottes wohnte. Im irdischen Tempel war der Zutritt streng verboten. Aber durch das Opfer Jeschuas haben wir nun wahr-haftig Zutritt zur Gegenwart Gottes. Wir können eine persönliche Begegnung mit dem lebendigen Gott haben. Und eines Tages werden wir bei Ihm im Himmel sein, wo die Engel dreimal Heilig, Heilig, Heilig rufen! So überwältigend wird die Herrlichkeit Gottes an diesem Ort sein! Wenn wir das wirklich verstehen, kann unsere einzige Reaktion nur sein, dass wir niederfallen und Ihn anbeten mit einem Herzen, das vor Dank und Hingabe überfließt.

Die Lade des Bundes: Sie enthielt das Manna – das Zeichen von Gottes Gnade und Fürsorge, und die Gesetzestafeln, die Mose von Gott auf dem Berg empfangen hatte und die die gerechten Forderungen des Gesetzes versinnbildlichen. Außerdem enthielt sie Aarons Stab, der geblüht hatte. Jeschua verkörpert sie alle drei: Er ist das Brot des Lebens, das vom Himmel herabkommt, Er ist der Neue Bund, der auf unser Herz und nicht auf Stein geschrieben ist, und Er ist unser Hohepriester. Es ist interessant, dass der Hohepriester einmal im Jahr, am großen Versöhnungstag, das Aller- heiligste betreten und das Blut des Opfers auf den Sühnedeckel der Lade sprengen musste, und zwar so, dass es ein Kreuz formte (3.Mose 16,14). Im hebräischen Text heißt es, dass der Priester das Blut siebenmal auf den Sühnedeckel der Lade, auch Gnadenthron genannt, sprengen musste, und zwar in östlicher Richtung. Osten lag in seinem Rücken. Um das tun zu können, musste er seinen Finger in die Schale mit dem Blut tauchen, ihn dann hochheben und von oben her schwingen, dann nach vorne und unten und hinter einen Rücken – eben nach Osten. Dann musste er Blut vor die Lade sprengen. Die so entstandenen Blutspritzer formten ein Kreuz. Dieses Opferblut stand zwischen Gott und dem gebrochenen Gesetz, das durch die Tafeln in der Lade versinnbildlicht wird. Das Blut der Tiere war ein Schatten des wahren Opfers, das später am Kreuz dargebracht wurde, um die Sünden der ganzen Menschheit zu bedecken und all denen die Gabe der Gerechtigkeit zu schenken, die an Jeschua als ihren persönlichen Erlöser glauben, sodass das Gesetz auf ihr Herz geschrieben wird: „Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen, spricht er: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn will ich es schreiben“ (Hebr.10,16; Jer. 31,33). Da wir zum geistlichen Tempel Gottes gehören, sollten wir die geistliche Bedeutung dieser materiellen Gegenstände der irdischen Stiftshütte kennen, ebenso wie unsere wichtige Funktion als lebendige Steine, die in der Welt rings um uns her Gott in all diesen unter- schiedlichen Aspekten sichtbar machen sollen.