Unser Hohepriester Yeshua setzt Sein Licht in uns auf den Leuchter

von Daniel Yahav

Als Mose auf dem Berg Sinai war, empfing er von Gott persönlich genaue Anweisungen, wie die Stiftshütte gebaut werden sollte – über den Vorhof, das Heilige mit dem Tisch, der Menorah und dem Räucheraltar und über das Allerheiligste. Als alles genauso vollendet war, wie Gott es befohlen hatte, kam Seine Gegenwart auf die Stiftshütte herab. Diese genauen Anweisungen, die Mose empfing, sind von großer Bedeutung, denn alles, was dort in der Wüste im Natürlichen vorhanden war, einschließlich der Wüstenwanderung, der Feste und der Stiftshütte, ist eine Vorschattung,die eine geistliche Bedeutung hat, welche in Yeshua erfüllt ist, wie geschrieben steht: „So laßt euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank oder wegen eines bestimmten Feiertages, Neumondes oder Sabbats. Das alles ist nur ein Schatten des Zukünftigen; leibhaftig aber ist es im Messias .“ Kolosser 2,16-17. Und Hebräer 10,1 sagt: Denn das Gesetz hat nur einen Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht das Wesen der Güter selbst.“

Als Gott darüber sprach, wie die Menorah gewartet werden soll, gab er sehr genaue Anweisungen, wie Aaron dies tun sollte :

„Und Aaron tat so und setzte die Lampen auf, dass sie von dem Leuchter nach vorwärts schienen, wie der HERR es Mose geboten hatte.“ Statt „von dem Leuchter nach vorwärts“ heißt es in dem hebräischen Urtext wörtlich: „an dem Gesicht des Leuchters“: „Er setzte die Lampen auf an dem Gesicht des Leuchters“, das bedeutet, von Angesicht zu Angesicht mit dem Leuchter. In 2.Mose 30,7-8 heißt es wörtlich im Hebräischen: „Und Aaron soll auf ihm (dem Räucheraltar) wohlriechendes Räucherwerk verbrennen jeden Morgen, wenn er die Lampen gut macht … Und wenn Aaron die Lampen gegen Abend aufsetzt …“ Aaron sollte den Leuchter nicht von hinten oder von der Seite, sondern von vorne versorgen, indem er von Angesicht zu Angesicht vor dem Leuchter stand. Das hebräische Wort für Vorderseite – p’nei – bedeutet wörtlich „Gesicht“. Hier haben wir den Schlüssel zu der eigentlichen geistlichen Bedeutung hinter der praktischen Anweisung. Der Hohepriester Aaron sollte so vor dem Leuchter stehen, dass sein Gesicht dem Gesicht des Leuchters zugewandt war, während er dessen Licht „gut machte“ bzw. „aufsetzte“. Wir wollen jetzt die verschiedenen Bestandteile betrachten, die dabei eine Rolle spielen, und darüber nachdenken, was sie für uns als Gläubige bedeuten.

1. Der Hohepriester Aaron ist eine Vorschattung auf Yeshua, unseren Hohepriester, wie geschrieben steht: „Wir haben einen solchen Hohenpriester, der da sitzt zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel und ist ein Diener am Heiligtum und an der wahren Stiftshütte, die Gott aufgerichtet hat und nicht ein Mensch.“ Hebräer 8, 1-2.

2. Die Menorah steht für

A) den einzelnen Gläubigen. Yeshua sagt: „Ihr seid das Licht der Welt ... Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So laßt Euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Matth. 5,14-16

B) die Gemeinschaft der Gläubigen. In Offenbarung 1,20 sehen wir, dass jede Gemeinde durch einen Leuchter dargestellt wird: „… und die sieben Leuchter sind sieben Gemeinden.“ Offenbarung 1,20. Das bedeutet, dass wir alle zusammen als Gemeinde Yeshuas das Licht dieser Welt sein sollen. Die Zahl Sieben – die sieben Leuchter, die sieben Arme der Menorah – steht für Vollständigkeit. Sie repräsentiert die Vollzahl aller Gemeinden der Gläubigen. Und die Tatsache, dass die Menorah aus einem einzigen Stück getrieben war, verdeutlicht die Wahrheit, dass wir alle, die Gemeinde Gottes, die aus allen Gläubigen von den ersten Aposteln (dem Fuß des Leuchters) bis heute besteht, letztlich Teil des einen neuen Menschen, des Leibes des Messsias sind, durch alle Zeiten und aus allen Sprachen und bis Yeshua wiederkommt, wenn es nichts Trennendes mehr im Reich Gottes geben wird, nur Einheit unter allen, die Gott lieben.

3. Das Licht steht für das Leben. „In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“ Johannes 1,4. Wir brauchen nicht nur natürliches, sondern auch geistliches Licht – das ist das ewige Leben durch Yeshua. „Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Johannes 8,12

Der Text von 4. Mose 8 enthält den Schlüssel, wie Yeshua das Licht in uns entzündet und brennend erhält. So wie Aaron, der Hohepriester, von Angesicht zu Angesicht vor der Menorah stand, ihre Lampen mit Öl füllte, das Licht entzündete, ihre Dochte trimmte – also ihr Licht aufsetzte und gut machte, so möchte Yeshua, unser Hohepriester, von Angesicht zu Angesicht vor jedem einzelnen von uns stehen, um sein Licht in unserem Herzen zu entzünden und am Brennen zu halten. Er möchte eine enge, persönliche Beziehung zu jedem von uns haben. So wie Aaron allein im Heiligen war, um das Licht der Menorah zu versorgen und gut zu machen, und zwar jeden Tag, am Morgen und am Abend, so müssen wir allein vor Gott sein, von Angesicht zu Angesicht mit Ihm, im Gebet, in der Anbetung und in Seinem Wort, damit wir Sein Leben empfangen können, das dann durch uns in die Welt um uns her leuchten kann. Je mehr Zeit wir in der Gegenwart unseres Hohepriesters, unseres Gottes, von Angesicht zu Angesicht mit Ihm verbringen, desto heller wird das Licht werden, das durch unser Leben scheint und den Herrn verherrlicht.

Ein anderes natürliches Abbild dieser geistlichen Wahrheit sehen wir bereits bei Mose. Dreimal war Mose jeweils 40 Tage und 40 Nächte vor Gott (5.Mose 9,9; 9,18; 10,10). Gott sprach mit ihm von Angesicht zu Angesicht „Der HERR aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet.“ 2.Mose 33,11. Als Mose beim dritten Mal mit den neuen steinernen Gesetzestafeln in der Hand vom Berg Sinai herabkam, war das Licht in Mose so stark, dass es sogar sichtbar durch sein Gesicht hindurchleuchtete. „Als nun Mose vom Berg Sinai herabstieg, … wußte er nicht, dass die Haut seines Angesichts glänzte, …und sie fürchteten sich, ihm zu nahen.“ 2.Mose 34,29-30. Er war so voller Licht, dass er sein Gesicht mit einer Decke verhüllen musste. 2.Mose 34,33.

„Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein, wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein.“ Matthäus 6,22.23. Hier geht es um die enge Beziehung zu Yeshua, unseren Hohepriester, und nur Er sieht unser Herz. Das Entscheidende ist, worauf wir unser Gesicht und damit unser Herz richten. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit der Welt und den Dingen dieser Welt zuwenden (den Versuchungen der Sünde, dem Internet, dem Betrug des Reichtums, dem äußeren Schein usw.), dann wird das Licht in uns schwächer und schwächer werden. Aber wenn wir Yeshua unsere Aufmerksamkeit schenken, Ihm erlauben, sich um alles zu kümmern und Sein Licht in uns aufrichten, damit es durch uns scheint, dann wird das Licht immer stärker werden.

Wir müssen alles abschneiden, was uns von einer engen Beziehung zu unserem Hohepriester wegbringt. Wenn wir Ihn lieben, werden wir lieben, was Er liebt, und hassen, was er hasst. Wenn wir schwach sind, wird Er uns helfen, uns von diesen Dingen abzuwenden und Ihn zu ergreifen. Gott von Angesicht zu Angesicht zu begegnen ist eine Erfahrung, die das Leben verändert. Die Verwandlung in Sein Bild beginnt. Das hat der Prophet Jesaja erfahren. Jesaja 6. Wenn wir Seine Herrlichkeit sehen, erkennen wir unsere Sünde, und es wird uns bewusst, dass wir Reinigung brauchen. Wenn wir Buße tun und um Seine Gnade bitten, reinigt Er uns. Wenn wir unsere Augen fest auf Ihn richten, werden wir mit Seinem Licht erfüllt. Wir haben das unschätzbare Vorrecht, dass wir Yeshuas Angesicht unverhüllt sehen dürfen. Er verbirgt Sein Angesicht nicht vor uns. „Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist.“ 2.Korinther 3,18. Denn Gott … hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht von Yeshua, dem Messias.“ (2.Korinther 4,6).

Yeshua, unser Hohepriester, wendet uns Sein Angesicht zu, entzündet unsere Lampe und richtet unser Licht auf, sodass wir Sein Licht in dieser Welt leuchten lassen können. Wenn andere Menschen von Gottes Liebe durch uns angerührt werden oder wenn uns bestimmte Fortschritte bewusst werden, ist das unsere Gelegenheit, unserem Herrn und Erlöser die Ehre zu geben. Es ist sehr wichtig, dass wir klarstellen, woher das Licht kommt, damit wirklich Gott alle Ehre bekommt und nicht wir. Es ist unsere Ehre und unser Vorrecht, dem Herrn die Ehre zu geben, wenn Sein Leben und Seine Gegenwart unser Leben durchdringen.

Wir sollten uns Zeit nehmen, allein, von Angesicht zu Angesicht mit Yeshua, unserem Hohepriester, zu sein und Ihm zu erlauben, dass Er das Feuer in unserem Herzen entzündet und durch Seine Liebe und durch Seinen Geist mehr und mehr entfacht, sodass Sein Licht durch uns leuchtet und andere es sehen und dem allmächtigen Gott die Ehre geben.